logo e-gesetze

Was müssen Ghostwriter beachten?

Was müssen Ghostwriter beachten?Ghostwriter sind durch Plagiatsaffären in den Fokus der modernen Gesellschaft gerückt, doch ein seriöser Ghostwriter übernimmt nicht ungesetzlicher weise die Arbeit anderer, sondern er unterstützt sie und sorgt dafür, dass Arbeiten oder Bücher inhaltlich und strukturell in der optimalen Form erscheinen.

Arbeiten für Prominente & Unternehmen

Häufig beauftragen Prominente einen Ghostwriter, der ihre Biografie verfassen soll. Auch Unternehmen wenden sich an Autoren, die dann Unternehmensporträts für sie verfassen. So entstehen Werke, die professionell geschrieben wurden und Anklang finden. Auch Reden können von einem Ghostwriter geschrieben werden und viele Politiker bedienen sich gern professioneller Hilfe, wenn wichtige Reden bei öffentlichen Terminen anstehen. Bei all diesen Aufträgen bewegen Kunde und Ghostwriter sich im legalen Bereich und können vertraglich genau festlegen, welche Leistungen wie vergütet werden sollen.

Der Geist bleibt in der Flasche

Wie der Name Ghostwriter, also Geistschreiber, schon vermuten lässt, tritt der Autor nicht selbst in Erscheinung, sondern überlässt seine Arbeit dem Kunden. Drehbücher, Biografien oder andere Bücher werden von einem Ghostwriter nach den Vorgaben des Kunden verfasst und anschließend tritt der Schreiber seine Rechte an den Texten durch den Verkauf an den Kunden ab. Den Ghostwriter für eine Rede oder ein Buch kann jeder auch online beauftragen und in Agenturen stehen sogar mehrere Autoren für verschiedene Fachgebiete bereit.

Neues Strafgesetz gegen akademische Ghostwriter geplant

Obwohl das Tätigkeitsfeld von Ghostwritern breit gefächert ist, denken viele bei dem Begriff zuerst an wissenschaftliche und akademische Arbeiten, die im Auftrag erledigt werden. Seriöse Ghostwriter weisen ihre Kunden allerdings deutlich darauf hin, dass sie zwar Vorlagen schaffen und komplette  Grundlagentexte verfassen können, doch eine Übernahme der Texte nicht unproblematisch ist.  Bereits 2012 äußerte sich der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes relativ deutlich zum Thema akademisches Ghostwriting. Nicht nur die Kunden möchte er strafrechtlich verfolgen können, sondern auch die Ghostwriter. Wissenschaftsbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern kriminell und mit der Forderung nach Strafe steht Prof. Dr. Bernhard Kempen nicht allein da. Auch viele Ghostwriter wollen sich endlich von der zwielichtigen Betrachtungsweise ihres Berufsstandes befreit sehen und plädieren für deftige Strafen bei einem Betrug.

Bildquelle: pixabay.com; Public Domain CC0